Offener Brief des Eldaring Vorstands

Liebe Mitglieder, Freunde und Interessierte,

in letzter Zeit häufen sich beleidigende und drohende Kommentare und Nachrichten an die Orga des Eldaring e.V. Wir möchten daher ein klares Statement dazu abgeben:

Wir tolerieren keinerlei verbale Angriffe, Beleidigungen oder gar Drohungen. Ein solches Verhalten ist inakzeptabel und bringt niemanden weiter. Wir sind offen für sachliche Kritik und Diskussionen, aber Anfeindungen jeglicher Art überschreiten eindeutig eine Grenze.

Der Eldaring ist ein Verein, der ehrenamtlich geführt wird und wir investieren unsere Freizeit, um gemeinsame Interessen voranzubringen. Und wie jeder Mensch verdienen wir einen respektvollen Umgang.

Wer mit unserer Arbeit und Ausrichtung nicht einverstanden ist, kann und soll dies sachlich äußern. Auch kann er oder sie den Verein einfach ignorieren bzw. verlassen. Aber niemand hat das Recht, die Orga oder andere Mitglieder zu beleidigen oder zu bedrohen.

Wir behalten uns vor, konsequent gegen solche verbalen Übergriffe vorzugehen und die uns zur Verfügung stehenden Mittel zu nutzen.

Wir appellieren daher an alle, sich in der Kommunikation mit Respekt und Anstand zu begegnen. Nur so kann eine Community funktionieren und wachsen.

Der Vorstand des Eldaring e.V.

In NRW tut sich auch einiges.

Am Samstag den 06.05 trafen sich auf Einladung des Stammtisch BergischesLand etwa 20 Mitglieder und Interessierte aus NWR und Hessen zu einem Runen Basis Workshop. Sie lernten bei Annette zu “finden, ritzen, erraten, erforschen, raunen, “,  so wie es in Odins Runenlied beschrieben ist. Am Ende des Tages hatte jeder der Teilnehmenden “sein” Runenset samt Lederbeutel hergestellt und im anschließenden Blot geweiht.
Den Tag endete dann am Feuer mit Sumbeln und einem Festmahl aus den Speisen, die die Teilnehmenden mitgebracht hatten.

Da uns der Raum kostenlos von einem Stammtischmitglied zur Verfügung gestellt wurde stellt Annette den Erlös aus den Spenden dem organisierenden Stammtisch für die Vorbereitungen zukünftiger Veranstaltungen zur Verfügung

Asatru EU – Treffen

Am letzten Wochenende im April, haben wir nicht nur über das IASC diskutiert, sondern auch über das asatru-eu-Netzwerk und darüber, wie wir seine Zukunft auf eine stabilere Grundlage stellen können. Im Wesentlichen haben wir die Themen aufgegriffen, an denen wir bereits in Idarvollen 2019 gearbeitet haben. Zu Beginn unserer Gespräche haben wir geprüft, ob wir einige der wichtigsten Ziele erreicht haben, die wir uns vor vielen Jahren gesetzt hatten, als wir zum ersten Mal über die internationale Zusammenarbeit sprachen. In einigen Bereichen können wir auf klare Erfolge zurückblicken: Das IASC ist ein gutes Beispiel dafür, wie wir gemeinsam ein “Heidendorf” für Familien und Einzelpersonen aufgebaut haben. Ein weiterer positiver Nebeneffekt des IASC war die Förderung der Verbindungen und des Austauschs zwischen Einzelpersonen und Organisationen, z. B. durch den Besuch von Veranstaltungen, die von anderen Gruppen in unserem Netzwerk organisiert wurden. In anderen Bereichen haben wir weniger erreicht: Unsere sehr informelle Organisation kann es für Neulinge im Netzwerk schwierig machen, z. B. unsere Arbeitsweise und die verschiedenen Rollen der einzelnen Personen zu verstehen. In dieser Diskussion wurde deutlich, dass wir alle, auch wenn die Pandemie die Macht informeller Netzwerke deutlich gemacht hat, immer noch die Notwendigkeit sehen, asatru-eu stärker zu strukturieren, insbesondere um unseren Aktionen und Erklärungen mehr Gewicht zu verleihen und unsere Sichtbarkeit zu erhöhen.

Aber wie soll asatru-eu aussehen? Zwei der in Idarvollen gebildeten Arbeitsgruppen konnten sich trotz der schwierigen Zeit seit 2019 zusammensetzen und einige Schlussfolgerungen erarbeiten. Die Rechtsgruppe hat verschiedene mögliche Optionen für die Gründung von asatru-eu als Rechtskörperschaft analysiert; die Charta-Gruppe hat einen ersten Entwurf einer Charta erstellt, die die wichtigsten Werte und Ziele von asatru-eu zusammenfasst und umreißt. Wir waren uns einig, dass die Charta die Grundlage und den Rahmen für die Gestaltung von asatru-eu bildet, und beschlossen, den Entwurf der Charta als Ausgangspunkt für die Diskussion zu nehmen. Die Bereitstellung eines sicheren und heiligen Raums für Heiden ist eines der Kernziele von asatru-eu. Dies wirft die Frage auf, was wir unter “heidnisch” verstehen und wen wir unter unserem Dach willkommen heißen. Es handelt sich um ein komplexes Thema, das weitere Diskussionen erfordert, an denen die verschiedenen beteiligten Organisationen zwangsläufig beteiligt sind. Um voranzukommen, einigten wir uns darauf, die 2015 vom asatru-eu-Netzwerk verabschiedete “Inklusivitätserklärung” zu verwenden. Wir haben auch beschlossen, die drei Idarvollen-Arbeitsgruppen wieder zu beleben, nämlich: 1 – Charta, 2 – Rechtsform und 3 – Entscheidungsfindungsprozess und Verfassung. Alle drei Arbeitsgruppen haben bereits einen Termin für ihre erste Sitzung festgelegt; es ist beabsichtigt, erste Ergebnisse und konkrete Beiträge zur Diskussion und Entscheidung während unserer Sitzung am 15. Oktober zu liefern.

Am Sonntagnachmittag haben wir an einer nahen gelegenen megalithischen Stätte einen Blot abgehalten, um unserer gemeinsamen Arbeit Kraft und Stärke zu verleihen. Der Ort war fantastisch, die Sonne schien hell, und während wir unser Horn erhoben, rief ein Rabe zweimal über uns! In der Tat ein unvergessliches Erlebnis…

Wir beendeten den Tag mit einer Diskussion über Ältestenschaft, die Rolle der Ältesten und die Herausforderungen, die mit der Übernahme einer neuen Rolle mit weniger Verantwortung verbunden sind. Natürlich wurden die Diskussionen des Tages am Abend nach dem Abendessen fortgesetzt, wobei wir mit alten und neuen Freunden plauderten und Erfahrungen austauschten.

Die ubischen Matronen und ihr Kult

von Ulrike Pohl

Man kann nicht behaupten, dass die Religionen und Kulte der westgermanischen Stämme weltbekannt sind, aber wenn sich Heiden und Heidinnen aus anderen Ländern überhaupt für kontinentale Phänomene interessieren, dann sind es sehr oft die Matres, die Matronen und ihr Kult.

Allerdings scheint bei genauerem Hinsehen das Wissen über diesen Kult und diejenigen, denen er galt, nicht sehr tief zu sein, zu viele Fragen stellen sich und bleiben auf den ersten Blick offen. Was hat überhaupt ein Kult, der vor rund 1700 Jahren in dieser Form abebbte, uns Heutigen zu sagen und zu bieten?

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Ahnen-Stellwerk zum I. Weltkrieg

Ein systemisch-schamanisches Aufstellungsritual auf dem Eldathing 2014 in Borgwedel

von Petra Bolte

Widmung

Meinen Urgroßeltern Hermann und Johanne Diekhöner.

Danksagung

Mein Dank gilt Elke Bachmann-Tigges, einer ebenso begnadeten wie bescheidenen Familienaufstellerin und meiner Freundin Rena Brummer, die mich zu ihr geschickt hat.

Einführung

Das Jahr 2014 stand im Zeichen des Erinnerns an den Ausbruch des I. Weltkriegs vor 100 Jahren, in 1914. Dokumentationen im Fernsehen, Museumsausstellungen und einschlägige Buchveröffentlichen halten das Thema gegenwärtig.

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Mythen der Alpen: Perchten, Klausen, Krampusse – modernes Brauchtum und die Wilde Jagd

von Uwe Ehrenhöfer

Toaset wie dös wildescht Meer,
röahret vürse, hindre!
S ischt im Gai huit s Müetes Heer
ka kui Rüeh it finde!

(nach Toni Gaßner-Wechs 1939)

Übersetzung aus dem Allgäuer Dialekt:
Toset wie das wilde Meer, röhrt von vorne und hinten.
Es ist im Land heut’ Wotans Heer, kann keine Ruhe finden.

Historischer Perchtenlauf
Historischer Perchtenlauf. Darstellung aus dem 19. Jahrhundert.

Erlebnisse eines Winters

Schladming / Österreich, am 27.11.2010:

Der Innenort dieses hauptsächlich vom Wintertourismus und der Nähe zum Dachsteinmassiv lebenden Örtchens kann in einem zehnminütigen Spaziergang durchschritten werden, der bei der örtlichen Brauerei beginnt und an den Bergbahnen und der „Tenne“ endet, einem fürchterlichen Restaurations- und Diskobunker im Pseudoalpinen Stil. Ab 18 Uhr an diesem Abend finden sich allmählich 40.000 Besucher ein und sammeln sich um die Hauptstraße, die durch metallene Absperrgitter gesichert ist. Der Innenort ist abgedunkelt, als sich zum Klang von hämmerndem Metal um 20 Uhr eine erste Gruppe wahrhaft „höllisch“ anmutender, in dunkles Fell gekleideter Gestalten durch die Umzugsgasse zu bewegen beginnt. In ihrem Schlepptau führen sie eiserne Karren mit gusseisernen Kesseln und darin flackerndem Feuer mit sich, ihre Masken sind wüste, aus Holz geschnitzte Fratzen mit großen, minotaurisch anmutenden Hörnern – und das ist nur der Anfang eines insgesamt tausend Larven zählenden Aufzuges aus wilden, dämonischen Gestalten, die teilweise auf bocksfußartigen Stelzen laufen und von denen die größten mit Hörnern deutlich über drei Meter hoch aufragen. Wenn einer aus dem Publikum unverschämt wird, dann springen die Krampusse drohend gegen das Geländer, und besonders ungebührliches Verhalten wird mit Schlägen von Weidenruten oder mit aus Tierschwänzen bestehenden Peitschen gestraft. Eine folgende Gruppe trägt silberne Menschengesichter, ist aber sonst ganz in Felllumpen gekleidet, einige tragen metallene Körbe am Rücken, in denen glimmendes Holz vor sich hin raucht, das die gesamte Promenade in einen grauen Nebel hüllt und alles mit seinem durchdringenden Geruch erfüllt. Holzgeschnitzte Teufelsfratzen mit bizarr verdrehten Mäulern und Augen tauchen aus der Dunkelheit auf, untermalt vom scheppernden Klang von Kuh- und Zugschellen in einem seltsamen, durch eine spezielle Laufweise bestimmten Rhythmus. Dazwischen tauchen vereinzelt Figuren im Ornat des katholischen Heiligen Sankt Nikolaus auf, der teils von einem sennenartigen, wilden Männlein mit Stab, Kiepe und Tannenzweigen begleitet wird, teils auch von weißen und schwarzen „Engeln“. Dann werden plötzlich mehrere Rauchbomben geworfen, aus denen dichter Qualm aufsteigt, der die ganze Hauptstraße vernebelt, und aus diesem weißen Rauch tauchen in weißes Fell gekleidete, gehörnte Figuren auf, deren geschnitzte Gesichter bärtige Männer darstellen. Zu ihrem tänzelnden Schritt tragen sie rot flammende Magnesiumfackeln, was alles in ein unwirkliches, rotorangenes Licht taucht. Dazu der typische Klang aus Rufhörnern …

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Gab es einen altnordischen Glauben an Wiedergeburt?

Zu den historischen Hintergründen der angeblichen Quellen

von Bil Linzie
Übersetzung aus dem Englischen von Kurt Oertel

1. Einführung

Germanisches Heidentum zählt heute wieder zu den „alternativen Religionen“, und es ist zumindest unter dem Aspekt einzigartig, dass man dort unter einer Vielzahl nachtodlicher Vorstellungen wählen kann. Spätestens gegen Ende der Wikingerzeit gab es mindestens vier solcher Varianten, die in den schriftlichen Quellen dingfest gemacht werden können. Es gibt noch weitere, die sich möglicherweise aber erst nach der Bekehrung entwickelten. Dieser Artikel aber beschäftigt sich ausschließlich mit einer dieser Vorstellungen – dem immer hauptsächlich von armanisch beeinflussten Heiden postulierten Glauben an Reinkarnation bzw. Wiedergeburt bei den Germanen.

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Die geheime Weltregierung tagt in Tibet

von Hermann Ritter

Stichworte wie das rassische Wissen aus dem Rückenmark, die Schwarze Sonne, die angebliche Herkunft der Olmeken von den Wikingern, der Gral und seine Bindung an europäische Herrscherhäuser, deutsche Atombomben und Nurflügelbomber haben wieder Hochkonjunktur. Verschwörungstheorien scheinen allgemein der Zeitqualität zu entsprechen.

Die meisten Menschen, die sich mit den genannten esoterischen Themen beschäftigen, führen ihr Leben sehr wohl in Teilen rational und glauben, dass sie einer gewissen Rationalität huldigen; man kann rational sein beim Schuhkauf – aber auf einmal glaubt man an die Verbindung zwischen Außerirdischen und Nazis oder an geheime Atomwaffenprojekte des III. Reichs.

Faustpfand ist und bleibt hier die Aufklärung; der Versuch, rationell mit den Fragen umzugehen, um Antworten zu finden, die aus dem Hirn und nicht dem Bauch gespeist werden. Symbole haben Macht. Mythen wachsen mit der Zeit mit; Begriffe/Symbole als Mythen haben Macht und werden in Besitz genommen, wenn sie nicht besetzt sind. So müssen wir damit leben, dass Begriffe, die wir selbst nicht nutzen, (wieder) an jene fallen, die mit ihnen Missbrauch betreiben. In vielen Fällen werden neue Mythen, neue Symbole erschaffen und durch die Verschwörungsliteratur mit Bedeutung „aufgeladen“. Hier gilt es nicht, eine Rückeroberung der Begrifflichkeiten einzuleiten, sondern darauf hinzuweisen, aus welchen Quellen sich diese nähren.

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Der germanische Mondkalender

von Peter Walthard

Dass der Kalender unserer germanischen Vorfahren in den Wirren der Geschichte unwiederbringlich verloren gegangen ist, wird uns immer wieder dann schmerzlich bewusst, wenn wir die Feste des Jahreslaufes feiern wollen und und uns dabei auf einen päpstlichen Kalender verlassen müssen, der die Jahre nach der angeblichen Geburt der obskuren „Gottheit“ Jesus Christus zählt. Der Wunsch nach einem eigenen Kalender, der dem verlorenen germanischen möglichst nahe kommt, erhebt sich an immer mehr heidnischen Herdfeuern. Dabei ist über die Zeitmessung der alten Germanen erstaunlich viel bekannt, auch existieren bereits mehrere rekonstruierte Kalender. Snorri Sturluson und Beda Venerabilis hinterließen uns außerdem zwei detaillierte Beschreibungen germanisch-heidnischer Kalender.

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Der „Rheingold-Ritus“

Einführung in den Kult und die Riten der Rheingold-Blotgemeinschaft aus Köln.

von Sebastian Stein
unter Mithilfe von Hans Stucken, Günter Stienecke und der Rheingold-Blotgemeinschaft

1 Einführung

Der Eldaring-Stammtisch Köln hat sich im Laufe der letzten Jahre zu einer kleinen, aber beständigen Blotgemeinschaft von ca. 12 Leuten entwickelt, die sich alle 1-2 Monate zu einem gemeinsamen Blot trifft, zumindest aber die Hauptjahresfeste miteinander feiert (Jul, Mittsommer und die beiden Tag-und-Nachtgleichen). Der Ablauf eines Blots ist in seiner Grundstruktur immer ähnlich und daher haben wir uns entschlossen dieses Grundmuster einmal schriftlich festzuhalten.

Dieser Artikel nun ist eben die schriftliche Niederlegung unseres „Rheingold-Ritus“ und soll für die Rheingold-Blotgemeinschaft zur Orientierung und in gewissen Maß auch Vorgabe sein und für alle anderen als Ansatz zum Austausch und zur Ideenfindung für die eigenen Rituale dienen. Nach einem kurzen historischen Rückblick folgen ein paar Definitionen und Vorraussetzungen, um Unklarheiten und Missverständnisse zu vermeiden. Erst dann folgt die Beschreibung des eigentlichen Blotablaufs mit Beispielen für die verschiedenen Gedichte, Lieder und Anrufungen, die während eines Blots verwendet werden können.

„Der „Rheingold-Ritus““ weiterlesen

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