Was ist dran an „asa og vana“?

von Lars Erik Vollertsen

Über die Grußformel asa og vana oder in der Schreibweise Asa og Vana stolpert man heutzutage häufig in Social Media-Beiträgen innerhalb deutscher Heiden- oder Ásatrú-Gruppen. Woher kommt dieser Ausspruch? Was bedeutet er und welche Sprache ist das eigentlich? Diese Fragen sollen hier etwas beleuchtet werden.

Ásaheill ok Vana

Zuallererst sei gesagt, dass ich zu der Geschichte von asa og vana nur einige wenige Worte verlieren werde, da es mir hier vielmehr um die sprachlichen Eigenheiten der Formel geht. Ich habe daher nur mäßigen Aufwand betrieben, um die Herkunft der Formel zu beleuchten. Manch eine oder einer mag in dieser Hinsicht viel besser informiert sein. Dies gilt vor allem, da ich anhand meiner Recherche festgestellt habe, dass ein möglicher Vorläufer zuerst in Kreisen des Vereins für germanisches Heidentum e.V. (ehemals Odinic Rite Deutschland e.V.) genutzt worden sein könnte. Aus der Community ist mir leider nicht so viel bekannt. Sicher ist, dass das VfgH-Mitglied Fritz Steinbock (alias Asfrid) bereits 2003 die Formel Ásaheill ok Vana als Abschiedsformel in seinen Beiträgen im Forum des Eldaring e.V. nutzte.1 Er führt diese Formel auch im Kapitel „Texte in Originalsprache“ in seinem Buch „Das Heilige Fest“ an, das 2004 in erster Auflage erschien.2 Außer dem Hinweis, dass die Formel auf „Nordisch“ verfasst sei, gibt Steinbock nichts Weiteres dazu an. Ob er der Urheber dieser Formel ist, kann ich nicht sagen, aber es wäre sicherlich interessant zu erfahren. Mir ist diese Formel aus mittelalterlichen, altisländischen Schriften jedenfalls nicht bekannt. Aber auch das sei zunächst eine Angabe ohne Gewähr. Die Formel Ásaheill ok Vanawird auch auf der Seite asentr.eu unter dem Kapitel „Tischsprüche“ als Trinkspruch angeführt.3

Ich komme jetzt zum Sprachlichen. Zu der Formel Ásaheill ok Vana möchte ich Folgendes sagen: Abgesehen von der unüblichen Großschreibung der beiden Substantive (Hauptwörter) scheint es sich um ein korrektes Altisländisch zu handeln. Übersetzt heißt sie so viel wie „Asenheil und Wanenheil“. Heil (Glückskraft usw.) von jedem der beiden Göttergeschlechter (sofern man die Wanen als solches sieht) ist doch etwas, das man jedem guten Freund wünschen möchte, nicht wahr?

Aber was fällt auf? Bei Vana scheint dem Schreiber irgendwie das -heill abhanden gekommen zu sein. Beim zusammengesetzten Substantiv (Kompositum) Ásaheill scheint der Schreiber weniger geschludert zu haben. Sprachlich liegt hier jedoch in Wirklichkeit wohl kein Problem vor. Es lässt sich nämlich eine schlüssige Erklärung für die Auslassung von -heill finden.

Das Auslassen des Wortglieds heill stellt eine Reduktion dar, die sich mit dem Streben nach einem möglichst knappen Ausdruck vereinbaren lässt. Und das wäre typisch für den sprachökonomischen Schreibstil der altisländischen Sagas. Wichtig bei solchen Auslassungen ist lediglich, dass sich das Gemeinte etwa aufgrund des Kontextes verstehen lässt. Bei der Formel Ásaheill okVana ist es für den Leser nicht schwierig, das fehlende Satzglied zu rekonstruieren. Der Schreiber wiederum freut sich, da er sich eine unnötige Doppelung spart.

Es lässt sich schon einmal vermerken: Das Vorderglied vana, welches das Grundwort -heill näher determiniert (bestimmt), bleibt als sogenannte Kopfform bestehen. Eine tolle Abkürzung – und sieht auch irgendwie sehr Altisländisch aus.

Solche Reduktionen von Komposita gibt es auch im Deutschen. Dass das bestimmende Erstglied zur Kopfform reduziert wird, ist jedoch nicht sehr verbreitet. Die Reduktion zu einer Endform kennt man etwa bei Regenschirm – Schirm.

Asenheil und Vanensegen

Bevor ich jetzt zu asa og vana komme, sei noch erwähnt, dass sich die deutschsprachige Formel „Asenheil und Vanensegen“ ebenfalls zu Beginn der 2000er in neuheidnischen Kreisen belegen lässt.4 Ich erinnere mich daran, dass sowohl Ásaheill ok Vana als auch Asenheil und Vanensegen (oder in der Schreibweise Wanensegen) häufiger als Schlussformeln von Internetbeiträgen genutzt wurden. Es kam auch damals schon zu leichten Variationen: z.B. von Ásaheill zu Asaheill oder von ok zu og. Letzteres erklärt sich womöglich dadurch, dass in Neuisländisch und anderen modernen skandinavischen Sprachen „und“ mit „og“ zu übersetzen ist. Es muss sich aber nicht immer um eine unabsichtliche Veränderung handeln. Das „g“ und das „k“ sind nämlich einzig entscheidend dafür, ob die Formel als Neu- oder Altisländisch zu identifizieren ist. Es kann in manchen Fällen also auch eine bewusste Entscheidung für Neuisländisch zugrunde liegen.

Grammatik im Isländischen

Und jetzt komme ich zu einem etwas nervigen, aber wichtigen Punkt: Die Deklination von Substantiven im Isländischen. Im Deutschen ist die Deklination von Substantiven gemäß der vier Fälle meist nicht so spektakulär.

Ein Beispiel zur Erinnerung:

Kasus (Fall) Singular (Einzahl) Plural (Mehrzahl)
Nominativ das Kind die Kinder
Genitiv des Kindes der Kinder
Dativ dem Kind den Kindern
Akkusativ das Kind die Kinder

Ich betrachte für die isländischen Wörter nur einmal die Mehrzahl-Formen, und zwar in folgenden beiden Fällen: im Nominativ, der immer nach wer oder was fragt, und im Genitiv, der nach wessen fragt. Der Nominativ ist gewissermaßen der Standardfall, und der besitzanzeigende Genitiv ist für die Formel Ásaheill ok Vana von Bedeutung: Wessen Heil? Das Heil der Asen.

Was Altisländisch áss (Ase) anbelangt, so verkürzt sich beim Neuisländischen die Nominativ-Form in der Einzahl auf ás. Die an dieser Stelle interessanten Formen in der Mehrzahl (Asen, Wanen) unterscheiden sich im Alt- und Neuisländischen allerdings nicht.

Kasus, Numerus (Anzahl) Neu- und Altisländisch Neu- und Altisländisch
Nominativ,Plural vanir æsir
Genitiv,Plural vana ása

Hier zeigt sich, wie sehr sich die unterschiedlichen Varianten von den Grundformen (im Altisl. áss und vanr) je nach Deklination unterscheiden können. Da auch das Wort heill im Alt- und Neuisländischen identisch ist, liegt es wie gesagt lediglich an der Schreibweise von og (Neuisländisch) oder ok (Altisländisch), um die Sprache eindeutig identifizieren zu können:

Ásaheill ok vana = Altisländisch

Ásaheill og vana = Neuisländisch

Asa og vana

Da es gerade darum ging, lässt sich jetzt schon feststellen, dass das „og“ auf Neuisländisch und nicht auf Altisländisch hindeutet. Als Nächstes ist zu klären, wie es sich mit den Kurzformen bzw. den Auslassungen bei asa og vana verhält, schließlich ist dort ja weder von Heil noch von Segen die Rede. Die Facebook-Seite „Asa og Vana – Alte Sitte“ schreibt zu der Formel Folgendes:

„In der direkten Übersetzung bedeutet Asa og Vana: ‚Asen und Vanen‘[.] Man nutzt es daher auch gerne als Kurzform für die Begrüßung/Verabschiedung: ‚Asenheil und Vanensegen‘ Es ehrt die Asen sowie Vanen gleichermaßen und wünscht dem Angesprochenem (sic), Gesundheit und Segen.“5

Die Abkürzung asa og vana wird als Grußformel genutzt und in Internetbeiträgen in der Regel zu Anfang oder als Abschiedsformel am Ende genannt. Dabei treten die beiden Schreibweisen asa og vana sowie Asa og Vana auf.

Ich lasse zunächst einmal die Erklärung der Formel außen vor und gehe auf das geschriebene Wort ein. Zur Auslassung von Worten oder Wortgliedern wurde bereits gesagt, dass der Kontext dem Leser ausreichend deutlich machen muss, dass er ein bestimmtes Wort ergänzen muss. Bei asa og vana wird die Sprachverknappung quasi auf die Spitze getrieben, wenn man davon ausgeht, dass es sich eigentlich um Komposita handeln soll. Ein zu ergänzendes Grundwort wird nicht genannt. Wenn man nicht über das Wissen zur Dekodierung verfügt, dann kann der naive Leser nur feststellen, dass dort „Asen und Wanen“ auf etwas falsch geschriebenem Neuisländisch zu lesen ist (a statt á). Meines Erachtens lässt sich dieser reduzierende Stil nicht mehr nur mit einer Nachahmung altisländischer Schreibstile erklären. Ich würde es als etwas Neues einordnen, aber das mag von anderen auch etwas anders eingeschätzt werden.

Die Übersetzung „Asen und Wanen“ ist jedenfalls korrekt. Dennoch lässt sich dazu noch etwas mehr sagen. Nicht nur der Kontext kann den Leser darauf hinweisen, dass im Satz etwas zu ergänzen ist. Auch die Grammatik kann ihm einen nötigen Hinweis geben. Die Wörter Asen (æsir) und Wanen (vanir) stehen hier im Genitiv. Sofern der Leser dies erkennen kann, muss er sich also fragen, was die sogenannten Determinantien ása und vana denn nun näher bestimmen sollen. Jemand mit isländischen Sprachkenntnissen kann ohne das nötige Wissen zur Dekodierung dieser Abkürzung nur feststellen, dass irgendetwas in dem Satz zu fehlen scheint. Diese Seltsamkeit lässt sich im Deutschen so leider nicht ganz nachvollziehen, da die Wörter Asen und Wanen im Nominativ und Genitiv identisch sind. Wessen Heil? Das Heil der Asen. Wer wird im Ritual angerufen? Die Asen werden angerufen.

Ich versuche trotzdem einmal das Phänomen mit der deutschen Sprache zu illustrieren. Dafür eignen sich zum Beispiel zwei Substantive im Dativ (wem oder was), die im Plural stehen. In einem vollständigen Satz könnte das wie folgt aussehen: Wir suchen nach Kindern und Männern. Für einen deutschsprachigen Leser ist klar, dass die Formel Kindern und Männern im Vergleich zu Kinder und Männer etwas seltsam erscheint. Es scheint irgendwas falsch oder unvollständig zu sein. In der direkten Übersetzung von asa og vana zu Asen und Wanen fällt eine solche Seltsamkeit dem deutschsprachigen Leser verständlicherweise nicht auf. Da asa og vana auch nicht hundertprozentig korrektes Neuisländisch ist – es müsste eigentlich ása heißen – könnte der deutsche Vergleichssatz etwa so aussehen: Kindern und Mannern. Es lässt sich also zusammenfassen, dass es sich bei asa og vana um einen pseudo-neuisländischen Satz handelt, der mittels Auslassungen stark reduziert wurde. Der Inhalt lässt sich nur mit bestimmtem Hintergrundwissen über die ausgelassenen Wortglieder entschlüsseln.

Schlusswort

Meiner Meinung nach deutet vieles darauf hin, dass sich die Formel asa og vana nur aufgrund von mangelhaften Sprachkenntnissen entwickeln und verbreiten konnte. In gewisser Weise ist sie auch eine Mogelpackung: Entscheidend für die Verbreitung war meiner Einschätzung nach der altisländische Touch und die damit verbundenen atmosphärischen Eigenschaften des Altehrwürdigen, des sprachlich Exotischen (mit nordisch-heidnischer Note) und nicht zuletzt des Authentischen. Schließlich hätte man ja auch auf Deutsch „Asen und Wanen“ schreiben können. Nach dem Faktencheck liegt eigentlich nur der sprachlichen Exotik etwas Reelles zugrunde. Ansonsten ist asa og vana vielmehr ein sprachliches Designerstück deutscher Ásatrú-Communities. Für Menschen mit isländischen Sprachkenntnissen mutet es seltsam an. Codierte Sprachformeln erfüllen jedoch auch eine soziokulturelle Funktion, sodass sich die Frage nach korrekter Rechtschreibung nicht unbedingt stellt. Mit dem Gebrauch der Formel wird demonstriert, wer dazugehört und wer nicht. Es wird ein gruppenspezifisches Wissen benötigt, um die Formel zu verstehen. Das eigentlich Wichtige ist, sie richtig anwenden zu können. Grundsätzlich ist das nichts Ungewöhnliches. Interessant ist, dass innerhalb der Communities etwas offen bleibt, was der Satz genau bedeuten soll. Dies wird schon aus dem gegebenen Zitat deutlich, in dem die Formel sowohl als Ehrung der Götter wie auch als Segens- und Glückswunsch an den Kommunikationspartner verstanden wird. In einer Diskussion zu dem Thema „Asenheil und Vanensegen“ auf der Internetplattform asatru-forum.de aus dem Jahr 2013 wird neben genannten Deutungen auch vorgeschlagen, dass sich der Heilswunsch ebenso an die Götter richte: Das Heil möge sich auch für die Götter stärken.6

Ich halte es für möglich, dass asa og vana als unabsichtliche Verballhornung von Ásaheill ok vana entstanden ist und vor allem in Verbindung mit dem Ausspruch „Asenheil und Vanensegen“ mit einem gewissen Bedeutungsspektrum versehen wird. Genauso möglich wäre es, dass es sich bei Asa og Vana um eine bewusste Kreation handelt, die sich anschließend verbreitet hat.

Ich hoffe, dass dem Leser auch nachvollziehbar geworden ist, aus welchen Gründen manche Leute – auch solche mit heidnischem Hintergrund – die Formel asa og vana kritisieren könnten. Die meisten deutschen Leser haben keine so tiefgehenden Kenntnisse isländischer Sprache. Warum auch? Für sie sieht die Formel asa og vana möglicherweise nach etwas aus, was sie nicht ist. Letztendlich ist sie eine sprachlich etwas seltsame, neuartige Konstruktion. Andererseits wird asa og vana durch die Leute, die sie gebrauchen, mit durchaus tiefgehenden Bedeutungen versehen. Ich persönlich frage mich, warum man unbedingt diesen altisländischen Touch braucht, zumal man als normaler, deutschsprachiger Leser nicht nachvollziehen kann, ob solcherlei Sätze überhaupt in einem nur einigermaßen richtigen Altisländisch verfasst sind. Letztendlich muss jedoch jeder für sich entscheiden, ob das eine Kritik von Wichtigkeit ist.

Endnoten

1 https://forum.eldaring.de/search.php?keywords=%C3%81saheill+ok+Vana&sid=495acbd1a406e1ccb4bc524ff3d7ba7c, Stand Mai 2020.

2 Steinbock, Fritz: Das Heilige Fest. Hamburg 2004, S. 240.

3 https://www.asentr.eu/anr_tis.html, Stand Mai 2020.

4 Nachzulesen etwa auf der Seite http://www.laukaz.de/ von Eira (Eldaring-Mitglied). Der entsprechende Text ist auf 2002 datiert. Stand Mai 2020.

5 https://www.facebook.com/asaogvana/posts/asa-og-vanader-wahre-ursprung-dieser-aussage-liegt-sehr-wahrscheinlich-irgendwo-/321879048288660/, Stand Mai 2020.

6 https://www.asatru-forum.de/forum/index.php?thread/7820-asenheil-und-vanensegen/, Stand Mai 2020.

Wie man sich vor Trollen schützt

von Eran
Übersetzung aus dem Englischen von Kurt Oertel

Teil 1: Das Grundproblem

Wir alle haben verschiedentlich mit ansehen müssen, wie heidnische Gruppen oder auch größere Vereine und Dachverbände durch innere Streitigkeiten zerstört wurden und zerfielen. In manchen Fällen ist das einfach nur Teil des natürlichen Kreislaufs von Entstehung und Zerfall, wobei sich etwas Überaltertes auflöst, um Platz für neues Wachstum zu ermöglichen. In anderen Fällen jedoch traf dieser Zerfall auch hoffnungsvolle heidnische Gruppierungen, die noch jung und unverbraucht wirkten. Dabei kam es nicht nur zu einer Zerstörung dieser Gruppen von innen heraus, sondern auch erfahrene Veteranen und hoch geachtete Personen, die das Heidentum lange Zeit hingebungsvoll mit aufgebaut hatten, fanden sich danach oft in einem Zustand völliger Desillusionierung wieder, weil sie dabei solche Verletzungen und Anfeindungen erlebt hatten, dass sie daran innerlich zerbrachen.

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Zaubern ohne Gott?

von Hermann Ritter

Vorbemerkung

„Das einzige, was der wahre Mensch aber wirklich besitzen kann, ist sein eigenes Ich. Alles andere ist das Nichts, in das wir eines Tages zurückkehren.“1

Ein Text wie dieser kann keinen allgemeinen Zuspruch erwarten. Das Fragezeichen im Titel impliziert, dass ich eine Frage stelle, die ich – soweit möglich – beantworte. Das heißt aber nicht, dass jeder Mensch, der sich mit dieser Frage beschäftigt, zu den selben Antworten kommen muss wie ich. Ganz im Gegenteil. Es ist unsere Vielfalt, aus der wir Nutzen ziehen sollten, nicht unsere Einförmigkeit.

Ich möchte auch einleitend darauf hinweisen, dass ich „Gott“ im Titel und im Text gerne durch „Göttin“ oder „Göttliches“ ersetzen kann – ich finde „Gott“ als Begriff hier lesbarer und für mich nachvollziehbarer. Man möge Nachsicht mit mir üben.

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Das Primat des Göttlichen

von Hermann Ritter

Der Mensch wird mit der Geburt in die Schöpfung hineingeworfen. Er beginnt sein Leben ohne Anleitung und ohne Regeln zum Umgang mit den Kräften, welche die Welt bestimmen. Im Laufe seines Lebens eignet sich der Mensch die Regeln an, die er zur Bewältigung seiner Existenz braucht.

Zwei Quellen sind es, aus der wir Regeln schöpfen: die eigene Erfahrung und Dinge, die wir lernen. Beide Quellen stehen in Verbindung, doch begreifen wir ihr Wirken oft als getrennt.

Weiter teilen wir diese Regeln in einen materiellen und einen immateriellen Bereich. Der materielle Bereich wird z.B. durch die Naturwissenschaft repräsentiert, der immaterielle Bereich z.B. durch Religion und Magie, aber auch Philosophie und Geschichtswissenschaft.

Erfahrungen im materiellen Bereich Gelerntes im materiellen Bereich
Erfahrungen im immateriellen Bereich Gelerntes im immateriellen Bereich
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Probleme und Chancen religiöser Erziehung

von Kurt Oertel

Es ist nur zu verständlich, wenn verantwortungsbewusste Eltern die eigenen Wertmaßstäbe und religiösen Überzeugungen an ihre Kinder weiterreichen wollen. Jeden von uns dürfte die Aussicht mit Befriedigung erfüllen, dass unsere Kinder in ungebrochener Tradition die Fackel des Glaubens nicht nur bereitwillig annehmen, sondern sie auch ihrerseits weitergeben. Frischgebackene Eltern und solche, die es noch werden wollen, sind in dieser Frage allerdings meistens von einem noch ungedämpften Idealismus und Optimismus erfüllt. Erfahrenere Vertreter der Gattung dagegen kennen jenen tückischen Abgrund, der sich stets zwischen pädagogischer Theorie und der Praxis des Alltags auftut. Deshalb muss man sich nicht nur der Frage stellen, wie man reagieren sollte, wenn die eigenen religiösen Sozialisierungsversuche gründlich misslingen, sondern auch der, was man realistischerweise dabei überhaupt von Kindern erwarten kann und darf.

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Faschismus und Antifaschismus

von Hermann Ritter

Dem jungen Hans „Haschu“ Schumacher gewidmet.

Es gibt antagonistische Gegensätze wie Licht und Finsternis oder männlich und weiblich. Hier sind Auseinandersetzungen vorprogrammiert, weil sich Gegensätze eben doch abstoßen und anziehen, immer wieder in Streit geraten und sich doch gegenseitig brauchen, um zu existieren.

Die meisten in den letzten Jahrzehnten diskutierten antagonistischen Gegensätze sind aber eigentlich Auseinandersetzungen im (begrenzten) Meinungspool. So negiert der Streit Europa gegen Afrika, vulgo Weiß gegen Schwarz, die Existenz anderer Kontinente und Hautfarben. Die Streitigkeiten zwischen Christen und Moslems, oft zum Kampf zur Erhaltung des christlichen Abendlandes hochstilisiert, ignorieren nicht nur die längst zumindest in Deutschland eingezogene multikulturelle Gesellschaft fern der reinen Heilslehre der großen christlichen Kirchen, sie bieten auch ein Bild der „Bastion Europa“, das nach außen kommuniziert uns in den mentalen Schutzwall dunkler Zeitalter zurückfallen lässt. Und nicht erst die Ringparabel hat bewiesen, dass Christentum und Islam aus ähnlichen Wurzeln sprossen, sodass hier der antagonistische Gegensatz eher dem Zwist zwischen Brüdern (oder seien wir ehrlich: Cousins) denn ein Streit um grundsätzliche Unterschiede ist.

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Sind wir „folkish“?

von Tim Peters

Man begegnet im Zusammenhang mit Asatru gelegentlich dem Adjektiv „folkish“ oder seiner – wohl etwas heiklen – deutschen Übersetzung „völkisch“. Etwas seltener hört oder liest man auch das als Gegenbegriff gemeinte „universalist(isch)“. Der Eldaring macht sich diese Begrifflichkeiten nicht zu eigen. Da sie aber immer wieder auftauchen und regelmäßig für Diskussionsstoff und in nicht unerheblichen Maße für Irritation sorgen, sei hier einmal kurz auf sie eingegangen – allerdings weniger auf ihre Bedeutung sondern vielmehr auf die Gründe, warum wir sie eben nicht für sinnvoll erachten und deshalb nicht verwenden wollen.

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Was ist Heidentum?

von Kurt Oertel

Da vielen Menschen überhaupt nicht klar ist, was der Begriff Heidentum ursprünglich und in heutigem Selbstverständnis genau bezeichnet, wird das hier einmal sehr allgemeinverständlich aufgezeigt.

Der Begriff Heidentum löst oft große Missverständnisse aus, die meist aus Nichtwissen resultieren. Deshalb soll hier einmal allgemeinverständlich dargelegt werden, was der Begriff eigentlich bedeutet. Über lange Zeit wurde er gerade kirchlicherseits und auch in allgemeinem Sprachverständnis mit Atheismus, also dem Leugnen von Religion schlechthin, gleichgesetzt oder aber generell auf alle nichtchristlichen Religionen angewandt. Heidentum ist aber nichts weiter als die Selbstbezeichnung jener Religionen, die in Europa vor Einführung des Christentums herrschten. Dazu gehörten nicht nur die bekannteren Religionen der Griechen und Römer, sondern auch die der Nordeuropäer, also die der Slawen, Kelten, Balten, Germanen, Finnen usw.

„Was ist Heidentum?“ weiterlesen

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