In NRW tut sich auch einiges.

Am Samstag den 06.05 trafen sich auf Einladung des Stammtisch BergischesLand etwa 20 Mitglieder und Interessierte aus NWR und Hessen zu einem Runen Basis Workshop. Sie lernten bei Annette zu “finden, ritzen, erraten, erforschen, raunen, “,  so wie es in Odins Runenlied beschrieben ist. Am Ende des Tages hatte jeder der Teilnehmenden “sein” Runenset samt Lederbeutel hergestellt und im anschließenden Blot geweiht.
Den Tag endete dann am Feuer mit Sumbeln und einem Festmahl aus den Speisen, die die Teilnehmenden mitgebracht hatten.

Da uns der Raum kostenlos von einem Stammtischmitglied zur Verfügung gestellt wurde stellt Annette den Erlös aus den Spenden dem organisierenden Stammtisch für die Vorbereitungen zukünftiger Veranstaltungen zur Verfügung

Asatru EU – Treffen

Am letzten Wochenende im April, haben wir nicht nur über das IASC diskutiert, sondern auch über das asatru-eu-Netzwerk und darüber, wie wir seine Zukunft auf eine stabilere Grundlage stellen können. Im Wesentlichen haben wir die Themen aufgegriffen, an denen wir bereits in Idarvollen 2019 gearbeitet haben. Zu Beginn unserer Gespräche haben wir geprüft, ob wir einige der wichtigsten Ziele erreicht haben, die wir uns vor vielen Jahren gesetzt hatten, als wir zum ersten Mal über die internationale Zusammenarbeit sprachen. In einigen Bereichen können wir auf klare Erfolge zurückblicken: Das IASC ist ein gutes Beispiel dafür, wie wir gemeinsam ein “Heidendorf” für Familien und Einzelpersonen aufgebaut haben. Ein weiterer positiver Nebeneffekt des IASC war die Förderung der Verbindungen und des Austauschs zwischen Einzelpersonen und Organisationen, z. B. durch den Besuch von Veranstaltungen, die von anderen Gruppen in unserem Netzwerk organisiert wurden. In anderen Bereichen haben wir weniger erreicht: Unsere sehr informelle Organisation kann es für Neulinge im Netzwerk schwierig machen, z. B. unsere Arbeitsweise und die verschiedenen Rollen der einzelnen Personen zu verstehen. In dieser Diskussion wurde deutlich, dass wir alle, auch wenn die Pandemie die Macht informeller Netzwerke deutlich gemacht hat, immer noch die Notwendigkeit sehen, asatru-eu stärker zu strukturieren, insbesondere um unseren Aktionen und Erklärungen mehr Gewicht zu verleihen und unsere Sichtbarkeit zu erhöhen.

Aber wie soll asatru-eu aussehen? Zwei der in Idarvollen gebildeten Arbeitsgruppen konnten sich trotz der schwierigen Zeit seit 2019 zusammensetzen und einige Schlussfolgerungen erarbeiten. Die Rechtsgruppe hat verschiedene mögliche Optionen für die Gründung von asatru-eu als Rechtskörperschaft analysiert; die Charta-Gruppe hat einen ersten Entwurf einer Charta erstellt, die die wichtigsten Werte und Ziele von asatru-eu zusammenfasst und umreißt. Wir waren uns einig, dass die Charta die Grundlage und den Rahmen für die Gestaltung von asatru-eu bildet, und beschlossen, den Entwurf der Charta als Ausgangspunkt für die Diskussion zu nehmen. Die Bereitstellung eines sicheren und heiligen Raums für Heiden ist eines der Kernziele von asatru-eu. Dies wirft die Frage auf, was wir unter “heidnisch” verstehen und wen wir unter unserem Dach willkommen heißen. Es handelt sich um ein komplexes Thema, das weitere Diskussionen erfordert, an denen die verschiedenen beteiligten Organisationen zwangsläufig beteiligt sind. Um voranzukommen, einigten wir uns darauf, die 2015 vom asatru-eu-Netzwerk verabschiedete “Inklusivitätserklärung” zu verwenden. Wir haben auch beschlossen, die drei Idarvollen-Arbeitsgruppen wieder zu beleben, nämlich: 1 – Charta, 2 – Rechtsform und 3 – Entscheidungsfindungsprozess und Verfassung. Alle drei Arbeitsgruppen haben bereits einen Termin für ihre erste Sitzung festgelegt; es ist beabsichtigt, erste Ergebnisse und konkrete Beiträge zur Diskussion und Entscheidung während unserer Sitzung am 15. Oktober zu liefern.

Am Sonntagnachmittag haben wir an einer nahen gelegenen megalithischen Stätte einen Blot abgehalten, um unserer gemeinsamen Arbeit Kraft und Stärke zu verleihen. Der Ort war fantastisch, die Sonne schien hell, und während wir unser Horn erhoben, rief ein Rabe zweimal über uns! In der Tat ein unvergessliches Erlebnis…

Wir beendeten den Tag mit einer Diskussion über Ältestenschaft, die Rolle der Ältesten und die Herausforderungen, die mit der Übernahme einer neuen Rolle mit weniger Verantwortung verbunden sind. Natürlich wurden die Diskussionen des Tages am Abend nach dem Abendessen fortgesetzt, wobei wir mit alten und neuen Freunden plauderten und Erfahrungen austauschten.

Eldaring-YouTube-Kanal online

Ab heute ist der Eldaring e.V. auch auf YouTube präsent.

Den Anfang auf unserem Kanal macht die Interviewreihe „9 Fragen – 9 Welten“. In dieser stellen wir nach und nach Persönlichkeiten vor, die einen kleinen Einblick in den Verein und unsere Arbeit gewähren. Wir freuen uns über Likes, Kommentare – und natürlich das Abonnieren nicht vergessen.

Hier geht es zum Kanal: Eldaring e.V. auf YouTube

Neue Artikelsammlung online

In den vergangenen Tagen ist der Webauftritt des Eldarings um einen wichtigen Schatz bereichert worden: Aus anderthalb Jahrzehnten Herdfeuer seit dem Jahr 2003 wurden fast 100 Artikel – auch von längst vergriffenen Printausgaben – wiederbeschafft, gesichtet und davon knapp 30 hochwertige Artikel ausgewählt, durchgesehen, teils aktualisiert und anschließend lektoriert, hochgeladen und formatiert. Diese umgerechnet knapp 300 DIN A4-Seiten stehen euch nun in unserer neuen Artikelübersicht zur Verfügung: zur Artikelübersicht.

Doch dies ist erst der erste Streich. Im Hintergrund werden aktuell noch weitere Artikel vorbereitet, die in naher Zukunft Stück für Stück bearbeitet und hochgeladen werden.

Besonderer Dank gelten Hermann Ritter für das mühselige Sammeln der Artikel, unserem Bewahrer Kurt Oertel für die komplette Durchsicht, Sortierung und Nachbearbeitung sowie Carsten Dahlmann für die Online-Formatierung und das Lektorat – sowie natürlich allen Autoren, die diese großartigen Artikel einst verfasst haben.

Die ubischen Matronen und ihr Kult

von Ulrike Pohl

Man kann nicht behaupten, dass die Religionen und Kulte der westgermanischen Stämme weltbekannt sind, aber wenn sich Heiden und Heidinnen aus anderen Ländern überhaupt für kontinentale Phänomene interessieren, dann sind es sehr oft die Matres, die Matronen und ihr Kult.

Allerdings scheint bei genauerem Hinsehen das Wissen über diesen Kult und diejenigen, denen er galt, nicht sehr tief zu sein, zu viele Fragen stellen sich und bleiben auf den ersten Blick offen. Was hat überhaupt ein Kult, der vor rund 1700 Jahren in dieser Form abebbte, uns Heutigen zu sagen und zu bieten?

Daher möchte ich heute einen kurzen Überblick bieten, der die neuere Forschung berücksichtigen soll und sich wesentlichen Fragen nähern will: Waren die Matronen nun keltisch, germanisch oder römisch?  Wo wurden sie verehrt? Was wissen wir über den Ursprung und Ablauf des Kults und über diejenigen, die die Matronen verehrten? Und sind die Matronen nun Ahnengöttinnen oder Fruchtbarkeitsgöttinnen?

Diese Fragen können hier nicht abschließend beantwortet werden, aber wenn dieser Artikel dazu beiträgt, dass ihr dem Thema nicht nur mit dem Herzen, sondern auch mit dem Verstand näherkommt, dann hat er seinen Zweck erfüllt.

„Die ubischen Matronen und ihr Kult“ weiterlesen

Lange Nacht der Religionen in Berlin

Am 15.06.19 findet in Berlin wieder die Lange Nacht der Religionen statt. Der Eldaring e.V. und der Berliner Eldaring- und Heidenstammtisch Nerthuskreis bieten interessante Programmpunkte an um sich über Ásatrú, germanisches Heidentum und Firne Sitte zu informieren.

Hier das vorläufige Programm des Eldaring bei der LNdR:

-13 Uhr Lutz. Begrüßung und Eröffnung der Veranstaltung

-13.15 Uhr Sven Tolksdorf Vortrag: Die Wirkung des Opfers

-14.15 Uhr Carsten Ace Dahlmann und Michael Koch Kochstädt Vortrag: Vorstellung des Vereins Heidnischer Tempelbau e.V.

-15 Uhr Mirja Dahlmann Vortrag: Die Althochdeutschen Zaubersprüche zwischen Heidentum und Christentum

-16 Uhr Hermann Ritter: Vortrag: Rechtsextremismus, Heidentum,Fantasie,Wikingermutanten aus der inneren Erde erobern die Webelsburg

-17 Uhr Duke Meyer Vortrag: Das Nornenmodell-erfreuliche Aspekte einer zukunftslosen Weltsicht.

-18 Uhr Andreas Hofmann und Steffen Schindler Vortrag : Asatru eine kurze Einführung, Schlaglichter einiger Aspekte von Asatru

-19 Uhr Axel Hildebrand Buchlesung : Neue Geschichten von Loki und Thor

-20 Uhr Luci von Org Buchlesung: Vagina Dentata

-21 Uhr Petra Bolte Abschluss Blót

Veranstaltungsort
13:00 – 22:00 Uhr
Villa Cafe
Brahestraße 39 ( Brahe-/ Kepler Straße)
10589 Berlin
U7: Mierendorffplatz
Kontakt: Lutz Nickolai, 0163-8442385, Lutznickolai@web.de

Ahnen-Stellwerk zum I. Weltkrieg

Ein systemisch-schamanisches Aufstellungsritual auf dem Eldathing 2014 in Borgwedel

von Petra Bolte

Widmung

Meinen Urgroßeltern Hermann und Johanne Diekhöner.

Danksagung

Mein Dank gilt Elke Bachmann-Tigges, einer ebenso begnadeten wie bescheidenen Familienaufstellerin und meiner Freundin Rena Brummer, die mich zu ihr geschickt hat.

Einführung

Das Jahr 2014 stand im Zeichen des Erinnerns an den Ausbruch des I. Weltkriegs vor 100 Jahren, in 1914. Dokumentationen im Fernsehen, Museumsausstellungen und einschlägige Buchveröffentlichen halten das Thema gegenwärtig.

Doch was mir das Thema wirklich nahebrachte, war ein Lied: „The green fields of France“ in der Version von den Dropkick Murphys. Der Originaltitel heißt „No Mans’s Land“ von Eric McBogle1. Es gibt auch eine deutsche Fassung von Hannes Wader: „Es ist an der Zeit“. Das Lied handelt von einem jungen Soldaten, der im I. Weltkrieg in Frankreich fällt. Auch mein Urgroßvater fiel als junger Mann vor Verdun, Frankreich, sein Tod ein sinnloses Opfer. Sein Name steht neben den unzähligen anderen Namen gefallener Soldaten des I. Weltkriegs auf einer Steintafel in einer verborgenen Ecke des Münsters in meiner Heimatstadt. Meine Urgroßmutter war da gerade mit dem 4. Kind schwanger. Sie wuchs über sich hinaus, ernährte allein ihre 4 Kinder und erzog sie zu ordentlichen Menschen. Sie war eine Heldin!

Aber das war nichts Besonderes, der I. Weltkrieg erschütterte die Leben sehr, sehr vieler Menschen, brachte Hunger, Elend, Armut, Sterben, Zerstörung. Kaum eine Familie blieb ohne Tote. Einigen wenigen brachte der I. Weltkrieg aber auch Ruhm und Reichtum.

Das Thema ließ mich nicht los. Nach einer Fortbildung bei dem renommierten systemischen Psychologen Daan van Kampenhout, der Schamanismus mit Techniken der Familienaufstellung verbindet,2 beschlossen Hermann und ich, ein Ritual für das Ahnenfeld der Zeit des I. Weltkriegs zu konzipieren und dafür die Unterstützung unseres germanischen Pantheons zu erbitten. Angeboten haben wir dieses Ritual dann unter dem Titel Ahnen-Stellwerk zum I. Weltkrieg – ein systemisch-schamanisches Aufstellungsritual auf dem Eldathing 2014 in Borgwedel bei Schleswig.

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Thors Böcke oder was?

von Nelly Dirks

(Ausstellung im Archäologischen Museum Frankfurt – Februar bis Juni 2017)
Gedanken über einen Glücksbringer
(mit Nachzeichnung der Böcke von Tissø)

Ein kleiner Fund aus dem Grabungsschatz am dänischen See Tissø lässt mich gedanklich nicht mehr los. Es geht um Thors Böcke. An dem Ritualort hat vor ca. 1.300 Jahren jemand einen kleinen bronzenen Glücksbringer geopfert. Es ist eine Fibel.

Fibel: Thors Böcke
Bronzefibel in Form zweier Böcke

Die kleine Fibel des 8. Jahrhunderts aus Tissø zeigt zwei männliche Huftiere im Profil. Wegen der gewundenen „Hörner“ und des kurzen Stummelschwanzes hat man sie für die beiden Böcke Tanngrísnir und Tanngnjóstr gehalten, die Thors Wagen zogen.

Zitat von der Ausstellungswebseite des Archäologischen Museums
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Thorri und das Thorrablót

von Gunivortus Goos

Wer dem Titel zu entnehmen glaubt, dass dieser Beitrag von dem nordischen Gott Thor (altnordisch: Þórr) handelt, unterliegt einem Irrtum. Thorri bezieht sich auf eine andere Gestalt der nordischen Mythologie. Aber wer dieser Thorri (altnordisch: Þorri) nun eigentlich war, ist nicht sicher geklärt, die alten Quellen sind darüber leider nicht eindeutig und gleicher Ansicht. Nach der Orkneyinga Saga aus dem 13. Jahrhundert war Thorri der König eines frühen Königreichs in Norwegen. Aus historischer Sicht gibt es dafür keine Belege, es gehört deshalb auch wohl zur Mythologie, so wie das vermutlich auch bei dem dänischen König Rolf Krake (altnordisch: Hrólfr Kraki) der Fall ist.

„Thorri und das Thorrablót“ weiterlesen

Von den Beschwernissen der letzten Reise – Jenseitsvorstellungen und Seelenglaube

von Kurt Oertel

In einer Veröffentlichung über Moorfunde in Schleswig-Holstein schreibt der Archäologe Herbert Jankuhn:

„Bei Lottorf im Kreise Schleswig gibt es ein kleines Moor, in dem über zehn Lederschuhe, z.T. abgetragene Stücke, gefunden wurden, und da einzelne Schuhe auch in anderen Mooren auftreten, muß hier ein fest umrissener Brauch vorliegen, der es erforderte, daß aus bestimmten Anlässen oder zu ganz bestimmten Zwecken Schuhe auf Mooren niedergelegt wurden. Welche Gedanken die Menschen der alten Zeit damit verbanden, wissen wir nicht.“ 1

Das wissen wir in der Tat nicht. Eine Betrachtung anderer Quellen aber könnte den Blick immerhin in eine bestimmte Richtung lenken. Schuhe waren nämlich auch ein wichtiger Bestandteil des Totenbrauchtums, und die damit verbundenen Vorstellungen, die auf heidnische Denkmuster zurückgreifen dürften, sind dabei noch deutlich erkennbar. Die sogenannten Totenschuhe, auch Hel-Schuhe genannt (altnordisch: helskór) gehörten zu den wichtigsten Dingen, mit denen man Verstorbene auszustatten hatte. Natürlich steht dahinter zunächst einmal die sehr real gedachte Reise in die Jenseitswelt, die der Verstorbene anzutreten hatte, und für die gutes Schuhwerk als genauso unerläßlich galt wie weitere Grabbeigaben auch. Nun gibt es aber eine wenig beachtete Quelle, die heutigen Heiden allein schon deshalb unbekannt ist, weil sie erstmals 1979 vollständig und mit einer deutschen Übersetzung versehen veröffentlicht wurde,2 und die uns möglicherweise interessante Detaileinblicke eröffnet.

„Von den Beschwernissen der letzten Reise – Jenseitsvorstellungen und Seelenglaube“ weiterlesen

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