Thorri und das Thorrablót

von Gunivortus Goos

Wer dem Titel zu entnehmen glaubt, dass dieser Beitrag von dem nordischen Gott Thor (altnordisch: Þórr) handelt, unterliegt einem Irrtum. Thorri bezieht sich auf eine andere Gestalt der nordischen Mythologie. Aber wer dieser Thorri (altnordisch: Þorri) nun eigentlich war, ist nicht sicher geklärt, die alten Quellen sind darüber leider nicht eindeutig und gleicher Ansicht. Nach der Orkneyinga Saga aus dem 13. Jahrhundert war Thorri der König eines frühen Königreichs in Norwegen. Aus historischer Sicht gibt es dafür keine Belege, es gehört deshalb auch wohl zur Mythologie, so wie das vermutlich auch bei dem dänischen König Rolf Krake (altnordisch: Hrólfr Kraki) der Fall ist.

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Thorgerd – Göttin, Dise, Fylgja oder Walküre?

von Kurt Oertel

Zu Recht wird wird oft darauf hingewiesen, dass es neben den Hochgöttern der Edda zahlreiche – regional ganz unterschiedliche – Kulte und Wesenheiten gegeben haben muss, deren Verehrung im alltäglichen religiösen Leben aber wahrscheinlich sehr viel wichtiger und präsenter war. Darunter dürften auch etliche der Götternamen fallen, die uns durch römische Quellen für die frühen germanischen Völker auf dem Kontinent überliefert sind. Zwar wird immer wieder versucht, diese Namen mit den eddischen Göttern zur Deckung zu bringen, aber diese Versuche muten oft recht willkürlich an und sind meistens hochspekulativ. Diese Versuche sagen somit viel mehr über heutige Systematisierungsbestrebungen als über die tatsächlichen damaligen Verhältnisse aus. Man muss mit der Erkenntnis leben, dass der germanische (und genauso der keltische) Polytheismus ein unkontrollierbarer Wildwuchs war, der sich alle hundert Kilometer in völlig verschiedener Ausprägung zeigte, das aber natürlich vor dem Hintergrund eines gemeinsamen und identischen Weltbildes. Zwar dürfte bei den großen Volkszusammenkünften den bekannten Hochgottheiten geopfert worden sein, in der alltäglichen Praxis aber dürfte es erhebliche Unterschiede nicht nur zwischen Volk und Stamm, sondern sogar auch zwischen Stamm und Sippe gegeben haben, da man sich mit den alltäglichen Sorgen und Bedürfnissen wahrscheinlich sehr viel eher an Alben und Disen, Haus- und Landgeister, Baum- und Quellwesenheiten und andere regional verehrte Gottheiten wandte. Diese Praktiken sind durch schriftliche Quellen leider nur andeutungsweise überliefert, ein Mangel, der nur unwesentlich dadurch gemildert wird, dass diese Kulte sehr viel hartnäckiger überlebt haben und ihre Spuren in ländlichen Gegenden bis in neuere Zeit verfolgbar sind.

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