Stellungnahme des Eldaring e.V. zum Sturm auf das US-Kapitol und den dabei von einer Person getragenen germanisch-heidnischen Symbolen

Bei den terroristischen Aufständen in Washington DC sind auch Bilder von einem mit Hörnern und Fellen verkleideten Mann um die Welt gegangen. Der inzwischen inhaftierte, selbsternannte „QAnon-Schamane“ trägt Tätowierungen neuheidnischen Charakters – nämlich einen Valknut (Wodansknoten), den Weltenbaum Yggdrasil sowie einen Thorshammer.
Ein sehr großer Teil von Menschen mit germanisch-heidnischem Glauben tragen eins oder gar mehrere dieser Symbole, die für sich genommen genauso wenig etwas mit einer rechten Gesinnung zu tun haben wie das christliche Kreuz – das ja auch nicht aufgrund der Tatsache, dass der Ku-Klux-Klan es ebenfalls verwendet, pauschal als rechtes Symbol eingeordnet wird.
Aufgrund der Tatsache, dass dies aktuell jedoch vor dem Hintergrund des oben erwähnten Kriminellen leider (abermals) mit den unsrigen Symbolen geschieht, möchte der Eldaring e.V. hiermit folgende Stellungnahme abgeben:

  1. Der Sturm auf eine parlamentarische Institution und auf die Demokratie widerspricht allem, wofür der Eldaring e.V. steht und wird von uns aufs Schärfste verurteilt. Menschen mit antidemokratischen, extremistischen, antisemitischen oder verschwörungstheoretischen Gesinnungen haben bei uns nichts verloren und gehören für uns nicht zur germanisch-heidnischen Gemeinschaft, die sich durch eine sehr hohe Toleranz gegenüber Minderheiten und Weltoffenheit auszeichnet.
    Wir distanzieren uns daher in aller Deutlichkeit von der genannten Person oder anderen Extremisten, die aus welchem Grund auch immer ebenfalls unsere Symbole tragen.
  2. Wir möchten und müssen an dieser Stelle jedoch auch kritisieren, dass unsere Symbole in der medialen Berichterstattung des einen oder anderen Nachrichtenportals leider etwas pauschal mit in die extremistische Ecke eingeordnet werden.
    Eine (wenn auch nur implizite) Gleichsetzung dieses selbsternannten „Schamanen“ mit rechtschaffenen Bürgern, die ebenfalls einen Thorshammer oder andere heidnische Symbole um den Hals tragen, bringt seit Jahren immer wieder friedliche Anhänger unseres Glaubens in nicht gerade geringe Schwierigkeiten. Nicht selten hat eine solch unvorsichtige Formulierung seitens der Medienlandschaft in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass Mitglieder unseres Glaubens nach einer solchen Berichterstattung plötzlich angefeindet, beschimpft oder bedroht wurden.
    Wir möchten daher alle Medien inständig darum bitten, mit Formulierungen, die unsere Symbole – die wesentlich älter sind als übersteigerter Nationalismus oder rassistische Bewegungen – in Zusammenhang mit diesen Extremisten bringen, sehr vorsichtig umzugehen. Durch solche Individuen wie dem oben Genanntem, erleiden unsere Bemühungen leider immer wieder Rückschläge.

    In den aktuellen, schwierigen Zeiten sollten wir uns darauf konzentrieren, andere Werte als Hass, Diffamierung und Extremismus zu verbreiten und somit nicht weitere Unschuldige zu gefährden, denn: Neuheidentum ist nicht gleich Rechtsextremismus.
    Wir hoffen, dass die USA ab dem 20. Januar 2021 wieder zu einem geordneten demokratischen Alltag zurückkehren können und dass die aufständischen Randalierer und Extremisten gefasst und mit allen einem Rechtsstaat zur Verfügung stehenden Mitteln bestraft werden.

    Der Vorstand des Eldaring e.V.

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